Plaar

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Begleiter auf dem letzten Weg,

Wächter an der unsichtbaren Grenze,

Führer der heimkehrenden Seelen,

Hüter der machtvollen Ahnen.

(Inschrift am Portal des Plaar-Tempels in Sudschila)


Plaar ist der letzte Begleiter der Sterbenden und geleitet deren Seelen in die jenseitigen Gefilde. Zugleich ist er auch der Wächter an der Grenze zwischen der Welt der Lebendigen und dem Reich der Toten. Er scheidet diese beiden Ebenen voneinander und sorgt damit für das Wohl der Ahnen – die den ihnen vorgegebenen Weg gehen können. Zugleich lässt Plaar es – nach llardrischer Lesart – zu, dass die Ahnen manchmal Einfluss auf die Welt der Sterblichen nehmen können indem sie bspw. ihre Nachkommen durch übernatürliche Vorkommnisse mahnen, stärken oder strafen. Damit legt Plaar nicht nur den Grundstock für den llardrischen Ahnenkult, er wird auch häufiger in Schreinen oder Tempeln verehrt als man es gemeinhin von einem „Totengott“ erwarten würde.

Jedoch ist Plaar kein „Richter der Seelen“ wie es sonst häufig bei fremdländischen Gottheiten der Fall ist. Plaar führt jede Seele in die jenseitigen Gefilde wo die Ahnen ewiglich durch Steppen und Gebirge ziehen, epische Schlachten schlagen, grandiose Siege feiern und ruhmreiche Taten vollbringen. Nur wer sich bewusst seinem Wirken entzieht oder durch eine frevlerische Tat, eine ungesühnte Schmach oder sonst eine offene Rechnung belastet ist mag als ruheloser Geist in der Welt der Sterblichen verbleiben, bis es ihm mit Hilfe Sterblicher gelingt den Weg zu Plaar zu finden.

Ob es den Ahnen möglich ist machtvoll in die diesseitige Welt einzugreifen hängt von den Gebeten und Opfergaben der jeweiligen Nachkommen ab. Plaar öffnet den Ahnen die Grenze – die Macht entstammt der Ahnenverehrung der Sterblichen. Seine Aspekte sind Endlichkeit, Tod und Sterben, Not und Seuche, Übergang ins Jenseits, Wirken der Ahnen, Durchdringung und Trennung der diesseitigen und der jenseitigen Welt.

Gehüllt in einen unförmigen grauen Mantel aus Stoff, Pelz oder Federn verbirgt Plaar seine Gestalt vor den Augen der Sterblichen. Erst die Geister der Verstorbenen schlägt er mit in diese beinahe nebelhafte Hülle ein und gestattet ihnen einen Blick auf seine wahre Natur. Das Angesicht der Gottheit wird durch eine Maske verborgen deren leere Mund- und Augenöffnungen einen Blick in die Unendlichkeit zu gewähren scheinen.

Manche Darstellungen Plaars zeigen gar eine Gestalt, welche aus vielerlei Masken zusammengesetzt ist und den Blick des Betrachters aus hunderterlei Augenlöchern zu erwidern scheint.

Das typische Symbol seiner Anhängerschaft ist eine schlichte Maske mit grob menschlichen, orkischen oder ogerischen Zügen, deren Mund- und Augenöffnungen durchbrochen und leer sind.

Tempel und Schreine Plaars findet man überall in Llardrien, denn gestorben wird immer. Besonders häufig sind diese Heiligtümer natürlich auf Friedhöfen, alten Schlachtfeldern oder traditionellen Begräbnisstätten zu finden. Der zentrale Schrein eines solchen Ortes weist üblicherweise eine mehr oder weniger künstlerische Darstellung der Gottheit auf. Zu Ehren Plaars verbrennt man zudem allerlei Rauchwerk, um an die Nebelhaftigkeit seines Mantels und an die jenseitige Welt zu erinnern. Plaar und seine Konduchi akzeptieren alle Arten von Opfergaben, außer denen die mit dem Tod von Tier, Ork, Mensch… zu tun haben. Dies wäre einem Totengott gegenüber frevlerisch – würde es doch einfach nur für mehr „Arbeit“ sorgen.

Die Konduchi Plaars widmen sich voller Hingabe den Sterblichen wie auch den Verblichenen. Den Lebendigen spenden sie Trost, fordern zur Verehrung der Ahnen auf und erinnern an die Vergänglichkeit des Lebens. Der jenseitigen Welt huldigen sie durch Gebete, Gottesdienste und Opferrituale. Den Namen und die Werke Plaars preisen sie stetig und mit Hingabe.

Konduchi Plaars achten zudem genau auf die Einhaltung der Begräbnisriten und schützen die Ruhe der Toten und ihrer Begräbnisstätten – wenn es sein muss auch eigenhändig mit Axt, Streithammer oder Keule.

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