Der llardrische Ahnenkult

Aus Ostlande Wikipedia
Version vom 21. März 2023, 23:25 Uhr von Konstantin (Diskussion | Beiträge)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der llardrische Ahnenkult und die schmachvollen Taten der Ahnenräuber

Neben dem Glauben an die Sechse pflegt man in weiten Teilen Llardriens einen komplexen Ahnenkult, welcher tief im Alltag der Einheimischen aller Rassen verwurzelt ist. Kern dieses Kultes ist die Erkenntnis, dass die Ahnen einer Familie, einer Gemeinschaft oder eines Stammes nach dem Ende ihres irdischen Daseins weiterhin existent sind und über eine nicht unerhebliche Macht verfügen. Diese Macht kann zum Wohle oder zum Schaden der Lebenden eingesetzt werden und ist besonders groß, wenn eine direkte Verbindung zwischen dem Verblichenen und dem Lebendigen besteht – sei es als direktes Familienmitglied, als Angehöriger des selben Stammes oder zumindest als Bewohner der selben Region.

So ist es erstes Ziel der Nachkommen das Wohlwollen der Ahnen zu erlangen, auf dass diese nicht danach trachten den Diesseitigen zu schaden, sondern diese dank ihrer Macht stärken und schützen. Der Ahnenkult beschreibt viele Möglichkeiten und Wege, um sich mit den Ahnengeistern gut zu stellen: Begräbnisriten, Zeremonien des Gedenkens, Opfergaben, Schutz der Totenruhe usw.

Weit über den verbreiteten Ahnenkult hinaus geht die Anrufung der Ahnen durch einzelne Personen, welche auf diesem Wege besondere Fähigkeiten und Kräfte zu erlangen suchen. Solche Zauberkundigen gibt es in vielen Stämmen und Clans Llardriens. Gemeinhin bezeichnet man sie als Schamanen, wobei dies allerhöchstens eine vage Sammelbezeichnung ist unter die zum Beispiel auch die seltsamen Tier-Anbeter gezählt werden.

Sei es wie es sei, diese Kundigen fungieren als Fokus der Kräfte der Ahnen. Sie können gewaltige Kräfte erlangen, bleiben aber für immer vom Wohlwollen der Ahnen abhängig. Ein solcher Ahnenrufer vermag vielleicht die Ahnengeister zu übertölpeln, doch gemeinhin wird es ihm niemals möglich sein seinem Stamm oder seiner Familie zu schaden oder aus purem Eigennutz auf die Kraft der Ahnen zurückzugreifen.


Zuletzt gibt es noch jene, welche als Ahnenräuber, Ahnenbeherrscher oder Geisterquäler bezeichnet werden. Im Chanat spricht man meist mit Wut und Abscheu von ihnen und niemand wird sich freiwillig als Ahnenräuber zu erkennen geben. Ahnenräuber verfügen über magisches Talent und beginnen meistens als Ahnenrufer eines Stammes oder einer Familie. Doch der Wunsch nach Macht ist stark in ihnen und ergreift über kurz oder lang die Kontrolle. Ein Ahnenräuber stört die Ruhe der Verblichenen und eignet sich Knochen, Schädel, persönliche Besitztümer der Toten oder zumindest besondere Opfergaben an. Wenn er sich erst im Besitz dieser Dinge befindet ist er in der Lage die damit verbundenen Ahnengeister zeitweilig zu unterwerfen und sich ihre Macht zu eigen zu machen. Nun sind ihm keine der üblichen Beschränkungen auferlegt und wenn er die geraubten Artefakte mit sich führt, ist er auch nicht an besondere Orte oder Regionen gebunden. Ein Ahnenräuber hat freien Zugang zur Macht der Ahnen, zugleich sind ihm Hass und Rache der Lebenden für seine Freveltat gewiss. Auch wenn die Ahnen des eigenen Stammes für ihn besonders wertvoll sind, kann er ebenso die Kraft fremder Ahnen für sich nutzbar machen. So sind auch andere Familien oder Stämme nicht sicher vor ihm.

Zudem ist es erforderlich immer wieder kleinere und größere Bestandteile der Ahnenartefakte für Rituale zu opfern – erst auf diesem Weg können die Ahnen unterworfen werden. Über kurz oder lang muss der Ahnenräuber Zugriff auf neue Artefakte haben, will er seine Macht nicht verlieren. So zieht ein Ahnenräuber meist unerkannt umher und versucht sich Gebeine oder Besitztümer der Verblichenen anzueignen. Das „Amulett meines Großvaters“, „der Kriegshammer unseres Stammesgründers“ oder „ein Fingerknochen des gesegneten Helden Hakslfz“ sind ganz sicher gute Stichworte, um die Aufmerksamkeit eines Ahnenräubers auf sich zu lenken.

Auch wenn sich Ahnenräuber gemeinhin nicht zu erkennen geben, tragen sie häufig Amulette und Schutzzeichen, welche sie vor rachsüchtigen Geistern schützen sollen. Und sollte man einen Blick in ihr Gepäck werfen können, so sind dort oftmals Gebeine, Schädelboder Grabbeigaben verborgen. Aber gebt acht! Ein Ahnenräuber wird sein Geheimnis mit allen Mitteln bewahren wollen.

Meine Werkzeuge